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Oposición

Galerie Voss

Oposición

Die Malerei Éder Oliveiras artikuliert sich in zwei eindeutigen Handlungssträngen: dem Kontext der Gewalt im lateinamerikanischen Kulturraum und dem der Dialektik des Untergeordnetem. Uns begegnet eine bildliche Erzählung, welche mit gleichem Grad an Klarheit sowohl die geltenden Prinzipien des Dramas als auch der Verführung vermittelt. Wir sprechen von einer Malerei, die blutet, die vor den Symptomen menschlicher Unruhen warnt und ein Röntgenbild des gesellschaftlichen Unwohlseins aufzeigt.

Es ist kein Zufall, seine erste Ausstellung in der Galerie Voss den Begriff Opposition zum Titel hat. Oliveiras Werk verkörpert einen großen Regelverstoß, eine Geste der Opposition und einen Akt der Denunziation. Aktivismus ist nicht nur programmatisch, genauso wie politische Kunst nicht allein auf Performance reduziert werden kann. Oliveiras Malerei beinhaltet die Grammatik des Widerstands und stellt sich gleichzeitig einem systemischen Verlangen nach Erklärung. Sie spricht im Namen des Anderen, ohne dass der fremde Schmerz zur Schmähschrift oder zur Garantie von medialem Erfolg wird.
In der Zeit des Selfies entwickelt sich das Porträt zum Mittelpunkt seiner Arbeit. Oliveira versteht das Genre des Porträts als „polyedrische“ und „kubistische“ Materie, als einen Raum, der dazu berechtigt ist, über das Ich und über die Anderen zu sprechen, ein Forschungsgebiet, welches es -aus Staunen und Neugier heraus- ermöglicht, die Willkür der Kanons und die über Zulässiges/Akzeptables bestimmenden Regime zu hinterfragen. Seine Werke offenbaren eine emotive Beschäftigung mit jenen zeitgenössischen Antlitzen amazonischer und indigener Abstammung, die das Pantheon der lateralen Subjektivität bilden. Dabei handelt es sich um stechende Oberflächen, die von einer nahezu arroganten Vielseitigkeit und einem ungewöhnlichen Sinn für Freiheit zeugen. Kurz gesagt, ist es eine Hymne an die Souveränität.

Angefangen bei seinen Interventionen auf urbanen Mauern, hinweg über seine suggestiven site specifics, bis hin zu seinen Staffelmalereien lösen alle seine Werke etwas Bewegendes in uns aus, den uneingestandenen Schwindel verursacht von der verbreiteten Gewalt. Seine Werke warnen vor einer politischen und affirmativen Schönheit, reine notwendige Vehemenz. Die Perplexität dieser vergrößerten Antlitze und ihre Reflexionsqualität sprechen von einer in der Ekstase der Banalität verankerten Kultur, die über den Sinn des Wahren und Opportunen hinweg täuscht. Diese riesigen roten Ebenen lassen sich als offene Adern einer kulturellen Hemisphäre übersetzen. Einer Hemisphäre, die schon immer das Andere war, die Wiege des Andersseins, der Ort, an dem Lachen und Weinen die gleiche Seite der Medaille sein können. Oliveiras Arbeit könnte fraglos ein Denkmal für die Rechtmäßigkeit des Alternativen und Marginalen sein.

Éder Oliveira wurde 1983 in Timboteua im Amazonas-Bundesstaat Pará in Brasilien geboren. Er erwarb einen akademischen Abschluss in künstlerischer Bildung-bildende Kunst an der staatlichen Universität von Pará. Er entwickelt seit 2004 Werke, die sich mit der Frage nach kultureller Identität beschäftigen. Oliveira kreiert ortsspezifische Arbeiten, Interventionen und Ölgemälde auf Leinwand. Zu den wichtigsten Gruppenausstellungen des Künstlers zählen die 31. Biennale von São Paulo (Ciccillo Matarazzo Pavilion, Ibirapeura, 2014), „Pororoca: A Amazônia no MAR“ (Kunstmuseum Río de Janeiro, 2014), „Amazonas, ciclos de modernidad“ (Kulturzentrum Banco do Brasil, Río de Janeiro und Brasilia, 2012) und „El triunfo de lo contemporáneo“ (Museum für zeitgenössische Kunst Río Grande do Sul, 2012). Oliveira erhielt folgende Auszeichnungen: „Kunstpreis der Kunsthalle Lingen ( 2016), „Bolsa Funarte de Estímulo à Produção em Artes Visuais“ (2014), Preis für Bildende Kunst des Integrierten Museumssystems (2008) und den 2. Großen Preis des Salons Arte Pará (2007). Seine Werke befinden sich in den Sammlungen des Museums für zeitgenössische Kunst von Rio Grande do Sul, der Casa das Onze Janelas, des Museums der staatlichen Universität von Pará und des Kunstmuseums von Rio de Janeiro.
(Übersetzung vom Spanischen ins Deutsche: Julie Anabelle Beinke)

24.06.2022 - 30.07.2022

Galerie Voss

Mühlengasse 3
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten:

19.31 - 19.31

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Galerie Voss

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Die Malerei Éder Oliveiras artikuliert sich in zwei eindeutigen Handlungssträngen: dem Kontext der Gewalt im lateinamerikanischen Kulturraum und dem der Dialektik des Untergeordnetem. Uns begegnet eine bildliche Erzählung, welche mit gleichem Grad an Klarheit sowohl die geltenden Prinzipien des Dramas als auch der Verführung vermittelt. Wir sprechen von einer Malerei, die blutet, die vor den Symptomen menschlicher Unruhen warnt und ein Röntgenbild des gesellschaftlichen Unwohlseins aufzeigt.

Es ist kein Zufall, seine erste Ausstellung in der Galerie Voss den Begriff Opposition zum Titel hat. Oliveiras Werk verkörpert einen großen Regelverstoß, eine Geste der Opposition und einen Akt der Denunziation. Aktivismus ist nicht nur programmatisch, genauso wie politische Kunst nicht allein auf Performance reduziert werden kann. Oliveiras Malerei beinhaltet die Grammatik des Widerstands und stellt sich gleichzeitig einem systemischen Verlangen nach Erklärung. Sie spricht im Namen des Anderen, ohne dass der fremde Schmerz zur Schmähschrift oder zur Garantie von medialem Erfolg wird.
In der Zeit des Selfies entwickelt sich das Porträt zum Mittelpunkt seiner Arbeit. Oliveira versteht das Genre des Porträts als „polyedrische“ und „kubistische“ Materie, als einen Raum, der dazu berechtigt ist, über das Ich und über die Anderen zu sprechen, ein Forschungsgebiet, welches es -aus Staunen und Neugier heraus- ermöglicht, die Willkür der Kanons und die über Zulässiges/Akzeptables bestimmenden Regime zu hinterfragen. Seine Werke offenbaren eine emotive Beschäftigung mit jenen zeitgenössischen Antlitzen amazonischer und indigener Abstammung, die das Pantheon der lateralen Subjektivität bilden. Dabei handelt es sich um stechende Oberflächen, die von einer nahezu arroganten Vielseitigkeit und einem ungewöhnlichen Sinn für Freiheit zeugen. Kurz gesagt, ist es eine Hymne an die Souveränität.

Angefangen bei seinen Interventionen auf urbanen Mauern, hinweg über seine suggestiven site specifics, bis hin zu seinen Staffelmalereien lösen alle seine Werke etwas Bewegendes in uns aus, den uneingestandenen Schwindel verursacht von der verbreiteten Gewalt. Seine Werke warnen vor einer politischen und affirmativen Schönheit, reine notwendige Vehemenz. Die Perplexität dieser vergrößerten Antlitze und ihre Reflexionsqualität sprechen von einer in der Ekstase der Banalität verankerten Kultur, die über den Sinn des Wahren und Opportunen hinweg täuscht. Diese riesigen roten Ebenen lassen sich als offene Adern einer kulturellen Hemisphäre übersetzen. Einer Hemisphäre, die schon immer das Andere war, die Wiege des Andersseins, der Ort, an dem Lachen und Weinen die gleiche Seite der Medaille sein können. Oliveiras Arbeit könnte fraglos ein Denkmal für die Rechtmäßigkeit des Alternativen und Marginalen sein.

Éder Oliveira wurde 1983 in Timboteua im Amazonas-Bundesstaat Pará in Brasilien geboren. Er erwarb einen akademischen Abschluss in künstlerischer Bildung-bildende Kunst an der staatlichen Universität von Pará. Er entwickelt seit 2004 Werke, die sich mit der Frage nach kultureller Identität beschäftigen. Oliveira kreiert ortsspezifische Arbeiten, Interventionen und Ölgemälde auf Leinwand. Zu den wichtigsten Gruppenausstellungen des Künstlers zählen die 31. Biennale von São Paulo (Ciccillo Matarazzo Pavilion, Ibirapeura, 2014), „Pororoca: A Amazônia no MAR“ (Kunstmuseum Río de Janeiro, 2014), „Amazonas, ciclos de modernidad“ (Kulturzentrum Banco do Brasil, Río de Janeiro und Brasilia, 2012) und „El triunfo de lo contemporáneo“ (Museum für zeitgenössische Kunst Río Grande do Sul, 2012). Oliveira erhielt folgende Auszeichnungen: „Kunstpreis der Kunsthalle Lingen ( 2016), „Bolsa Funarte de Estímulo à Produção em Artes Visuais“ (2014), Preis für Bildende Kunst des Integrierten Museumssystems (2008) und den 2. Großen Preis des Salons Arte Pará (2007). Seine Werke befinden sich in den Sammlungen des Museums für zeitgenössische Kunst von Rio Grande do Sul, der Casa das Onze Janelas, des Museums der staatlichen Universität von Pará und des Kunstmuseums von Rio de Janeiro.
(Übersetzung vom Spanischen ins Deutsche: Julie Anabelle Beinke)

24.06.2022 - 30.07.2022

Galerie Voss

Mühlengasse 3
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten:

19.31 - 19.31